Fast vierzig Prozent der Einbruchversuche scheitern, weil Fenster und Türen extra gesichert wurden. Bauen Sie möglichst viele Hürden ein, damit es Einbrecher bei Ihnen schwer haben.
Einbruchschutz
Beste Vorsorge: Wissen und Sicherheitstechnik
"Wer rein will, kommt rein!"
Um nicht entdeckt zu werden, muss es schnell gehen. Nach zwei bis fünf Minuten gibt ein Einbrecher in der Regel auf, wenn er nicht weiterkommt. Die wenigsten Täter sind Profis. Mechanische und elektronische Sicherheitstechnik wie etwa spezielle einbruchhemmende Türen, Fenster oder Alarmanlagen schrecken die meisten Einbrecher ab.
"Eingebrochen wird nur nachts."
Mehr als vierzig Prozent der Einbrüche finden tagsüber zwischen 8 und 22 Uhr statt. Im Schutz der Dunkelheit fühlen sich Einbrecher am sichersten. Daher steigt in den Wintermonaten mit ihren kurzen Tagen die Zahl der Einbrüche an. Mit Bewegungsmeldern und Scheinwerfern machen Sie es Einbrechern ungemütlich.
"Bei mir ist eh nichts zu holen."
Dass (angeblich) bei Ihnen nichts zu holen ist, können Einbrecher nicht wissen. Auch wenn sich der Sachschaden in Grenzen hält, fühlen sich viele Opfer in ihrem Zuhause nicht mehr so sicher wie vor der Tat. Viele unterschätzen auch ihren Besitz. Erstellen Sie eine Liste Ihrer Wertsachen. Im Schadensfall hilft diese Liste zu kontrollieren, was fehlt, um die genaue Schadensumme zu ermitteln.
Richtiges Verhalten kostet nichts
Damit sich Einbrecher nicht eingeladen fühlen, achten Sie auf Ihre Gewohnheiten.
- Auch wenn Sie nur kurz weg sind, lassen Sie Fenster nicht gekippt und schließen Sie Eingangstüren ab.
- Schlüssel unter der Fußmatte oder im Blumenkasten – diese Verstecke kennt nicht nur jedes Kind.
- Räumen Sie potenzielle Einstiegshilfen oder Einbruchwerkzeuge immer weg.
- Lassen Sie Rollläden tagsüber oben und eine leere Garage geschlossen. Denn sonst signalisieren Sie: Hier ist keiner zu Hause.
Jemand zu Hause?
Reagieren Sie, wenn jemand klingelt, aber öffnen Sie nicht jedem die Tür. Insbesondere tagsüber ist Anklingeln eine Methode, um zu testen, ob jemand zu Hause ist. Wenn Sie keinen Besuch erwarten, machen Sie sich bemerkbar, aber öffnen Sie nicht sofort die Tür. Durch Zusatzschlösser mit Sperrbügeln oder Spione sehen Sie, wer vor der Tür steht. Mit Hilfe von Gegensprechanlagen können Sie verhindern, dass ungebetene Gäste in den Hausflur gelangen.
Hier wachen die Nachbarn
- Die Personen im Hausflur sind Ihnen nicht bekannt und verhalten sich ungewöhnlich. – Fragen Sie freundlich nach, wen sie suchen.
- Sie fahren in den Urlaub oder Handwerker gehen in nächster Zeit bei Ihnen ein und aus. – Damit sich Ihre Nachbarn nicht wundern, informieren Sie sie vorab.
- Sie haben den Eindruck, nebenan wird eingebrochen oder es ist jemandem etwas zugestoßen. – Zögern Sie nicht, sofort die Polizei zu rufen.
Fenster und Türen extra sichern
Fenster und Türen sind die Schwachstellen an Haus und Wohnung. Durch spezielle einbruchhemmende Fenster und Sicherheitstüren machen Sie es Einbrechern schwer. Der Zeitaufwand, um diese Sicherheitstechnik zu "knacken", schreckt viele Täter ab. Wer Türen und Fenster nicht komplett austauschen will, rüstet nach, zum Beispiel mit einem Sicherheitsschloss, durch Aufhebelschutz oder einbruchhemmenden Rollläden.
Alarmanlagen schützen nicht nur vor Diebstahl
Es irrt, wer denkt, dass eine Alarmanlage auf dem Dach Diebe anlockt. Genau das Gegenteil ist der Fall. Eine Alarmanlage schreckt Einbrecher ab. Das ist statistisch erwiesen. Alarmanlagen können aber nicht nur Einbrüche melden, sondern auch Rauchentwicklung, Gas- sowie Wasseraustritt. Elektronischen Einbruchschutz für wenig Geld bieten Zeitschaltuhren. Mit ihnen steuern Sie Lampen, um Anwesenheit vorzutäuschen und potenzielle Einbrecher zu verunsichern.
Extra Einbruchschutz ist Mietersache
Verlassen Sie sich beim Einbau von Sicherheitstechnik besser auf die Kompetenz und Erfahrung eines Fachmanns. Experten in Ihrer Nähe finden Sie unter experten-gegen-einbruch.de
Wenn Sie als Mieter mehr für Ihre Sicherheit tun möchten, sollten Sie vorab Ihren Vermieter informieren und alle Vereinbarungen schriftlich festhalten. Prinzipiell gilt: Extra Einbruchschutz ist Mietersache und muss bei Auszug wieder entfernt werden – sofern nichts anderes vereinbart wurde.
Das ersetzt die Hausratversicherung
Eine Hausratversicherung ersetzt Ihnen unter anderem den finanziellen Verlust eines Einbruchdiebstahls. Sie kommt meistens auch für Schäden von Vandalismus in Folge eines Einbruchs auf. Als Faustregel gilt: Eine Hausratversicherung schützt in der Regel, was Sie mitnehmen würden, wenn Sie umziehen würden, zum Beispiel auch Kleidung und Geschirr sowie Gegenstände im Keller und in der Garage, die zum Hausrat zählen (Fahrzeuge ausgenommen).
Unterversicherung vermeiden
Achten Sie darauf, dass die Versicherungssumme nicht zu niedrig angesetzt ist (Unterversicherung). Am einfachsten ist, wenn Sie die Pauschale pro Quadratmeter übernehmen. Dann müssen Sie nicht ständig prüfen, ob sich der Wert Ihres Hausrats erhöht hat – und im Schadenfall reicht die Versicherungssumme aus, um den gestohlenen Hausrat neu zu kaufen.
Was kann ich im Vorfeld tun?
Erstellen Sie eine Liste Ihrer Wertsachen inklusive Details zum Produkt sowie Neuwert und Kaufdatum. Heben Sie wichtige Quittungen auf. Fotografieren Sie auch Ihre Einrichtung und Wertsachen. Diese Unterlagen bewahren Sie zum Beispiel bei Verwandten, Freunden oder im Bankschließfach auf. Informieren Sie Ihre Versicherung, wenn sich die Einbruchgefahr, etwa durch ein Gerüst vor dem Haus, erhöht. Ihre Wohnfläche hat sich durch Umzug oder Anbau vergrößert. – Damit die Versicherungssumme im Schadenfall reicht, melden Sie dies sofort Ihrer Versicherung.
Seien Sie kein Held!
Einbrecher wollen nicht nur Beute machen, sondern auch unentdeckt bleiben und jederzeit schnell flüchten können. Zum Schutz der eigenen Person meiden Sie die direkte Konfrontation und verständigen Sie – sofern möglich – sofort die Polizei. Wichtig: Legen Sie erst auf, wenn Ihr Gesprächspartner keine Fragen mehr hat. Warten Sie mit Aufräumarbeiten so lange, bis die Polizei den Schaden aufgenommen hat.
Ein Fall für die Hausratversicherung
Was wurde gestohlen? Was ist es wert? – Jetzt kommen die Liste Ihrer Wertsachen, Fotos sowie Quittungen zum Einsatz, die Sie im Idealfall angefertigt und außer Haus verwahrt haben. Anhand dieser Unterlagen weisen Sie nicht nur Besitz und Wert der gestohlenen Gegenstände nach, sondern gehen auch sicher, dass Sie bei der Schadenmeldung an alles denken.
Mehr zum Thema Einbruchschutz
Zuletzt aktualisiert am 9. Dezember 2013